Ist Zucker vegan? Die erschreckende Wahrheit über „vegane“ Süßwaren
Warum sollte Zucker nicht vegan sein? Der süße Inhaltsstoff für Lebensmittel aller Art wird aus Zuckerrohr oder – wie in Deutschland – aus Zuckerrüben hergestellt. Das Problem liegt in der industrieweißen Farbe unseres Küchenzuckers: Viele an sich vegane Lebensmittel enthalten raffinierten Zucker aus dem Ausland, der mithilfe von Knochenkohlefiltern geweißt wird. Wie vegan Zucker wirklich ist, erfährst Du hier:
Knochenkohle als Filter zur Aufhellung?
Zuerst die Erleichterung: Deutsche Raffinerien haben schnell auf das Gerücht der Knochenkohle-Nutzung zur Aufhellung von Zucker reagiert und bestätigt, dass sie in ihren Produktionslinien nur pflanzliche Stoffe zum Weißen nutzen. Raffinierter Zucker aus Deutschland ist also unbelastet und zu 100 Prozent vegan. Anders sieht es bei raffiniertem Zucker aus den USA oder aus dem europäischen Ausland aus: Ausländische Firmen nutzen die günstige Knochenkohle aus verbrannten Rinderknochen als Filter zur Aufhellung und weisen dies nicht auf ihren Websites oder ihren Produktverpackungen aus. Bei ausländischem Zucker ist also durchaus Vorsicht geboten, wenn Du tierische Produkte gänzlich vom Speiseplan streichen willst.
Versteckte Fallen für Vegetarier und Veganer
Woher der in vielen Fertiglebensmitteln enthaltene Zucker stammt, lässt sich für Verbraucher in den meisten Fällen kaum noch nachvollziehen. Möchtest Du ganz sicher gehen, dass der Zucker auf Deinem Teller vegan ist, kontaktiere den Hersteller und frage direkt nach.
Vegane Zucker-Alternativen zum Kochen und Backen
Raffinierter Zucker wird seit dem 15. Jahrhundert als Süßungsmittel genutzt. Seit dem 18. Jahrhundert gewinnen deutsche Lebensmittelhersteller Zucker aus Zuckerrüben. Mit der industriellen Fertigung von Zucker breiteten sich auch ernährungsbedingte Krankheiten in der Gesellschaft aus – der Trend geht deshalb weg vom Industriezucker und zurück zu natürlichen Süßungsmitteln. Aber wie lässt sich Zucker ersetzen? Hier findest Du eine hilfreiche Liste mit vegetarischen und veganen Zuckerersatz-Stoffen:
1. Veganer Honig
Honig ist seit Beginn der menschlichen Kultur ein gefragtes Süßungsmittel. Der goldene Bienensaft ist jedoch kein veganes Produkt: Besonders bei Honig aus dem Ausland musst Du davon ausgehen, dass die für die Herstellung benötigten Bienenvölker nicht artgerecht gehalten werden. Eine Liste mit veganen Alternativen für Honig findest Du hier.
2. Stevia
Stevia ist ein pflanzliches Süßungsmittel, das aus südamerikanischem Süßkraut gewonnen wird. Der Pflanzenstoff wirkt ähnlich wie Honig antioxidativ und enthält keine Kalorien. Mit Stevia als Ersatz für Zucker im Essen kannst Du dein Essen verfeinern. Stevia lässt sich allerdings nur schwer dosieren (etwa 450 mal süßer als Zucker) und liefert keine Energie.
3. Reife Früchte
Zuckerfreies Backen ist mit süßen Früchten problemlos möglich. Fruchtzucker kann vom Körper leichter verwertet werden als kristalliner Industriezucker und liefert reichlich Energie. Je reifer oder „brauner“ die Frucht, desto mehr natürlicher Zucker ist enthalten.