Veganer Honig: Die 10 besten Alternativen zu Honig
Neben Haushaltszucker ist Honig das Süßungsmittel Nummer 1, denn er ist ein gesundes Naturprodukt und viele Menschen lieben den feinen Honiggeschmack. Doch der deutsche Honigverbrauch ist inzwischen so hoch, dass er nur noch mit teilweise stark belastetem Importhonig aus Lateinamerika, Asien und dem europäischen Ausland befriedigt werden kann. Auch erkennen immer mehr Verbraucher die negativen ökologischen Folgen. Daher suchen nicht nur Veganer nach möglichen Alternativen. Für Veganer ist Honig auch ein ethisches Problem, da er genau gesehen ein tierisches Produkt ist. Doch was ist Honig überhaupt und was zählt als veganer Honig?
Was ist Honig?
Honig wird grob in Blüten- und Waldhonig eingeteilt. Wobei es beim Blütenhonig auch noch spezielle Sorten wie etwa Rapshonig gibt. Diese hellen, milden Sorten stammen aus dem Blütennektar der unterschiedlichsten Blüten. Für den dunklen, kräftigen Waldhonig sammeln die Bienen den Honigtau aus den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Pflanzenläuse. Der dann vom Imker bei der Honigernte entnommene Honig aus den Waben macht den Bienen Stress und Probleme, da er als Energiedepot für die Aufzucht ihrer Nachkommen fehlt. Dafür bekommen sie eine Zuckerersatzlösung, der jedoch die wichtigen Vitamine und Enzyme fehlen.
Honig oder Zucker?
Honig wird oft als gesunde Alternative für Zucker dargestellt. Doch näher betrachtet lassen sich keine gesundheitlichen Vorteile erkennen. Als Hauptbestandteile bei Honig gelten Fructose und Glukose, was nichts anderes als Zuckerarten sind. Mineralstoffe und Vitamine sind nur in geringen Mengen enthalten. Wie inzwischen allseits bekannt, erhöht Zucker das Risiko für viele Krankheiten, hauptsächlich Herz-Kreislauf und Diabetes. Allerdings soll Honig in der Volksheilkunde bei vielen leichteren Beschwerden helfen.
Kalorienarme Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe als Süßungsalternative?
Nach dem EU-Lebensmittelrecht sind künstlich erzeugte Süßungsmittel wie Aspartam, Cyclamat und Saccarin bei uns zugelassen. Ihre Süßkraft ist um ein Vielfaches höher als bei normalem Haushaltszucker. Bei normalem Verzehr sind sie gesundheitlich unbedenklich. Allerdings sollen sie appetitanregend sein und bei übermäßigem Verzehr abführend. Xylit, auch als Birkenzucker bekannt, und Stevia gelten als Zuckeraustauschstoffe. Xylit hat etwa 40 % weniger Kalorien als normaler Zucker und soll sich positiv auf die Zahngesundheit auswirken. Gut geeignet für Diabetiker. Stevia wird aus der Stevia-Pflanze gewonnen und hat fast keine Kalorien. Es schmeckt leicht nach Lakritz, soll ebenfalls appetitanregend sein und für Diabetiker geeignet.
Mit was süßen?
Komplett auf Süßungsmittel zu verzichten, ist fast unmöglich. Doch welches ist am gesündesten? Wie bei vielen Dingen gilt auch hier: Die Dosierung ist entscheidend. Doch neben den persönlichen Vorlieben sollten auch die ethischen und ökologischen Folgen der jeweiligen Zuckerart bedacht werden.
10 Alternativen zu Honig
Agavendicksaft
Vorteile:
- höhere Süßkraft und weniger Kalorien als Haushaltszucker
- enthält Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Spurenelemente
- gut löslich und weitgehend geschmacksneutral
Nachteile
- Agavendicksaft ist kein regionales Produkt. Aufgrund der großen Nachfrage entstehen riesige Monokulturen
- hoher Energieaufwand bei der Herstellung und lange Transportwege, daher wenig nachhaltig
- hoher Fructose-Anteil, daher bei Fructose-Intoleranz ungeeignet
Agavencreme
Der ebenfalls aus Agaven gewonnenen Agavencreme wird Inulin, ein pflanzlicher Ballaststoff, zugesetzt. Dadurch entsteht die dicke, zähflüssige Konsistenz. Wird als Brotaufstrich und zum Süßen von Speisen verwendet.
Vor- und Nachteile wie bei Agavendicksaft.
Ahornsirup
Ahornsirup kommt überwiegend aus Kanada und wird durch das Anzapfen des Zucker-Ahornbaumes gewonnen. Der Saft erhält durch Einkochen seine sirupartige Konsistenz und besteht dann zu 70 % aus Zucker. Es gibt zwei Sorten an Ahornsirup: Der dunkle, aromatische Typ B enthält mehr Vitamine und Mineralstoffe als der helle, milde Typ A. Die Nachfrage steigt auch in Deutschland und inzwischen ist Ahornsirup in vielen Supermärkten erhältlich.
Vorteile:
- reich an Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium und Mangan sowie einer Reihe von B-Vitaminen
- die meisten enthaltenen Stoffe sind antioxidativ und entzündungshemmend
- eines der wenigen Süßungsmittel mit vielen nützlichen Inhaltsstoffen
Nachteile:
- Vorsicht beim Kauf! Ahornsirup wird in Europa teilweise mit Zuckerwasser verdünnt und gepanscht, der Begriff ist nicht geschützt. Daher nur hochwertige Biomarken kaufen, die 100 % reinen Ahornsirup garantieren
Kokosblütensirup
Wie Kokosblütenzucker wird auch der Kokosblütensirup aus der Kokosblüte gewonnen. Dazu werden die Blütenstände angezapft. Der gewonnene Saft wird dann zu Sirup eingekocht. Er hat einen leicht malzigen Geschmack und ist reich an Nährstoffen, Vitaminen und Aminosäuren.
Vorteile:
- Enthält Eisen, Kalium, Kalzium, Zink sowie Polyphenole und Antioxidantien
- hat eine hohe Süßkraft
Nachteile:
- Vorsicht bei Fructoseintoleranz
Apfel- und Birnendicksaft
Für diese Süßungsmittel werden 100 % reiner Apfel- bzw. Birnensaft zu Sirup eingekocht. Beide haben einen fruchtigen Geschmack und eignen sich für Süßspeisen, zum Kochen und als Brotaufstrich.
Vorteile:
- wird überwiegend aus einheimischen Früchten hergestellt, daher besonders nachhaltig
- enthält Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan und Natrium
- vielseitiger Zuckerersatz
Zuckerrübensirup
Zuckerrübensirup ist ein natürliches Süßungsmittel und wird aus Zuckerrübensaft gewonnen. Er ist zähflüssig und streichfähig und damit ein idealer Brotaufstrich. Aber auch zum Kochen, Backen und für Süßspeisen eignet er sich. Besteht aus den Zuckerformen Glucose und Fructose.
Vorteile:
- natürliches Süßungsmittel aus einheimischen Zuckerrüben, daher besonders nachhaltig
- enthält die Mineralstoffe Eisen, Folsäure, Kalium und Magnesium
Nachteile:
- Vorsicht bei Fructoseintoleranz
Reissirup
In asiatischen Ländern ist Reissirup schon lange ein Süßungsmittel, das zum Kochen und Backen verwendet wird. Dazu wird Reismehl mit Wasser und einem Enzym gekocht. Dieses Enzym wandelt die Reisstärke in Zucker um. Der daraus entstehende Saft wird zu Sirup eingekocht. Reissirup hat eine geringere Süßkraft als Honig und schmeckt leicht nach Karamell.
Vorteile:
- er enthält keine Fructose, daher ideal bei Fructoseintoleranz
- lässt den Blutzucker langsam ansteigen, daher keine Heißhungerattacken
Nachteile:
- bei uns noch wenig erhältlich
Löwenzahnhonig
Löwenzahnhonig als veganer Honig kann aus Löwenzahnblüten leicht selbst hergestellt werden. In Konsistenz und Geschmack ist er normalem Honig sehr ähnlich. Im Internet gibt es dazu verschiedene Rezepte. Auch aus anderen Blüten kann selbst Honig gemacht werden. Zum Beispiel aus: Lavendel, Lindenblüte, Holunder, Thymian u.a.
Vorteile:
- natürlich und regional
- je nach verwendetem Zucker kann die Süße bestimmt werden
Nachteile:
- kann nur während der Blütezeit des Löwenzahns hergestellt werden
Invertzuckersirup
Invertzuckersirup besteht aus Frucht- und Traubenzucker sowie Saccharose und wird überwiegend aus Zuckerrüben gewonnen. In Aussehen und Konsistenz ähnelt er Honig und ist daher ideal als veganer Honig. Er hat eine leichte Karamellnote und schmeckt in süßen und herzhaften Speisen. Besonders beliebt ist er als Brotaufstrich und zum Backen.
Nachteile:
- er ist sehr süß
- nicht geeignet bei Fructoseintoleranz
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